Dienstag, November 07, 2006

Ausreden

(Dienstag, 7. November 2006 - LK 14, 15-24)

Das Gleichnis des heutigen Evangeliums lässt sich in bestimmter Hinsicht gut auf die Situation der Christen und auch auf mein persönliches Verhältnis zu Gott anwenden.

Ich zähle mich zu den Eingeladenen, zu denen, die Gott zu sich ruft. Er lädt mich zum Festmahl ein - er weiß, was gut für mich ist und bietet mir dieses Gute an. Schon oft habe ich davon gehört und mein Verstand drängt mich, der Einladung zu folgen.

Trotzdem bin ich zu bequem. Wenn man es bedenkt, eine unglaubliche Situation. Denn die Ausreden, die das Evangelium beschreibt, sind so konkret und so echt, wie sie nur sein können. Oft besteht mein ganzes Leben aus solch einem Konstrukt an Ausreden, die es mir - für jeden nachvollziehbar - unmöglich machen, zu kommen. Leider. Und in diesem "Leider" steckt eine so unglaubliche Impertinenz, dass man den Zorn des Hausherrn gut verstehen kann, der die Oberflächlichkeit meiner Argumente natürlich durchschaut.

Gott bietet mir das Konzept für ein glückliches Leben. Aber er überlässt die Verantwortung der Entscheidung darüber mir. Was hier so einfach klingt, ist in Wahrheit der Stolperstein, der mir rasch zum Verhängnis werden kann. Natürlich kann ich sagen: "Ich sorge mich selbst um mein Leben, um meine Äcker und Ochsengespanne." Der Weg zum Heil führt aber über das Festmahl, das Gott für mich bereitet.

Unser eigener Beitrag zu einem glücklichen Leben hat nur dann einen Sinn, wenn wir auch in der entscheidenden Frage - unser Vertrauen in Gott zu legen und seiner Einladung zu folgen - Ja sagen können.

Keine Kommentare: