Freitag, November 24, 2006

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.

(Freitag, 24. November 2006 - Lk 19, 45-48)

Jesus geht in den Tempel und vertreibt die Geschäftemacher, die sich dort breit gemacht haben.

Der Tempel ist eine Gottesstätte. Hier soll der Draht zwischen Gott und den Menschen besonders kurz sein und die Begegnung mit ihm gelingen. Aber da sind all die Händler, Geschäftemacher und Marktschreier, die dir jede Innerlichkeit rauben. Selbst an diesem heiligen Ort stellen sie sich noch in den Weg und versuchen, die Menschen abzulenken.

Jesus stellt das wieder richtig. Er setzt den Tempel wieder als das ein, was er ist. Ein Haus des Gebetes.

Die Botschaft, die mich heute von dieser Stelle des Evangeliums erreicht, lautet: Du bist ein Tempel für den Herrn. Halte ihn würdig und mache ihn zu einem Ort der Begegnung mit Gott.

Die Händler aus dem Tempel von Jerusalem sind auch in mir. Sie schreien mir ins Ohr und wollen mich zu diesem und jenem bewegen. Sie sind da, weil ich ihnen Zutritt gewährt habe - in Momenten der Schwäche und der Achtlosigkeit.

Es gibt aber Momente der Stille, in denen ich erahne, wie gut ein Leben ohne diese lauten Verführer wäre. Dann nehme ich mir vor, wieder einmal aufzuräumen oder noch besser: Jesus aufräumen zu lassen. Dann ist es Zeit für Umkehr und Neubeginn. Einen Neubeginn, den ich immer wieder in meinem Glauben setzen muss - und der wohl immer zuerst mit der Vertreibung der Marktschreier aus meinem inneren Tempel beginnen muss.

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